Ein Film über das Zuhause-sein, das nichts mit einem Ort zu tun hat: Zuhause-sein mit anderen, Zuhause-sein in der Welt, Zuhause-sein im Theater. Pavel Schnabel begleitet in „HOME IS NOT A PLACE“ die Künstler des Frankfurter Straßentheaters „antagon“ durch eine spannende und spannungsreiche Saison.
Schauspieler und Tänzer aus aller Welt finden zusammen, finden ein Zuhause auf Zeit, oder finden es nicht. Manche verlieren ihr Herz, manche verlieren die Nerven. Immer gemeinsam, nie allein, und immer der Kritik ausgesetzt. Manche fügen sich ein und wachsen; aber man kann auch völlig verloren gehen, mitten unter Menschen…
Menschen voller Ideen und Phantasien treffen hier aufeinander. Menschen, die von der Freude am Theater beseelt und getrieben sind. Zu Beginn improvisieren, lachen, und experimentieren Madá, Anna, Nazli, und die anderen noch. Mit der Zeit ordnen Sie Ihre Kreativität den Stücken, die sie einstudieren, unter. Am Ende muss alles sekundengenau funktionieren. Jede Bewegung und jeder Handgriff muss sitzen – taktgenau. Denn es sind schwindelerregende, ja halsbrecherische Szenen, die das Theater zeigt. Riesige Stelzen, monströse Aufhäng-Vorrichtungen, Kostüme, die aus Träumen gemacht sind, Feuer und treibende Rhythmen: Das alles verschmilzt in unheimlicher Perfektion zu einer Show, die einem den Atem nimmt. „antagon“ erzeugt Schwindel.
Pavel Schnabel spürt den Hoffnungen, Vorstellungen und Zielen der Künstler nach. Ihren Auseinandersetzungen mit den Anderen und mit sich selbst. Und ihrer Lust am Theater! Er folgt der Gruppe in ihre Wagenburg im Frankfurter Osten, einem Ort, an dem Tag für Tag unzählige Züge vorbeirasen. Einem vergessen wirkenden Ort, der im Frühjahr zum Leben erblüht. In wohlorganisiertem Chaos wird gelebt, getanzt und gespielt. Ein eigener Bauwagen ist der einzige Rückzugsort, den jeder der Künstler hat. Ansonsten gilt es stets, seinen Platz zu finden. In der Gruppe, auf der Bühne, im Leben.
Was macht das enge Zusammenleben und Zusammenarbeiten mit Madá, Anna, Nazli, und den anderen? Wie schaffen sie es, die Person zu bleiben, die sie sind, und doch anders zu werden?
Wie schaffen sie es, im ständigen bunten Treiben Zuhause zu sein?
Sie lieben das echte, das ungeschminkte, das schweißtreibende Theaterleben. Die Gruppe sehen sie dabei als zwingendes, für sie gar einzig denkbares soziales Umfeld. Mit allen Ambivalenzen, die das mit sich bringt: Freiem Bewegungsdrang und absoluter Körperkontrolle, Anspannung und Erschöpfung, Unabhängigkeit und Unterordnung, Individualität und Gruppenzwang.
Die Gruppe ist zusammengewürfelt aus Menschen mit verschiedenen Geschichten und Lebenswegen, aus Schauspielern, Musikern und Technikern, Menschen aus allen möglichen Ländern: Finnland, Polen, Brasilien, Mexiko, Ungarn, Rumänien und Deutschland…